Tabak ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Nachtschattengewächse.
Christoph Kolumbus brachte die Tabakpflanze im 15. Jahrhundert von den Bahamas nach Europa. Das Rauchen von Tabak verbreitete sich dann vermehrt ab dem 17. Jahrhundert. Tabak wurde zunächst in der Pfeife geraucht. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann die industrielle Produktion und Vermarktung von Tabak in Zigarettenform.
Hauptwirkstoff
- Nikotin
Rechtlicher Status
- Legal
- Verkauf und Abgabe an unter 18-Jährige verboten
- Rauchverbot:
- in öffentlichen Gebäuden (z. B. in Schulen, Krankenhäusern)
- in Bars, Cafés, Restaurants
- in überdachten Sport- und Freizeitstätten
- auf Sportplätzen (wenn unter 16-Jährige Sport treiben), Spielplätzen
- im Auto (wenn unter 12-jährige Kinder mitfahren)
- Gesetz gilt für Tabakwaren und elektronische Zigaretten
Konsumformen
- Meistens geraucht (Zigarette, Zigarre, Pfeife, Shisha)
- Seltener gekaut oder geschnupft (Schnupftabak, Kautabak)
Wirkungseintritt und -dauer
- Eintritt: ca. 10 Sekunden nach dem Inhalieren
- Dauer: ca. 10 — 30 Minuten
Wirkungen
- Anregend, stimulierend
- Beruhigend, entspannend
- Steigert Aufmerksamkeit, Konzentration
- Mildert Stress und Angstgefühle
- Dämpft Hunger und regt die Verdauung an
Risiken und Nebenwirkungen
- Geruchs- und Geschmackssinn sind eingeschränkt
- Blutgefäße verengen sich
- Blutdruck und Herzfrequenz steigen
- Schwindelgefühle, Kopfschmerzen
- Husten bis zum Brechreiz
- Produktion von Magensäure ist erhöht
- Sauerstoffmenge im Blut verringert sich
Langfristige Risiken
- Abhängigkeit
- Parodontitis: Zahnfleischentzündung, Zahnverlust
- Frühzeitige Hautalterung
- Erektionsstörungen, Impotenz, verminderte Fruchtbarkeit
- Atemwegserkrankungen: „Raucherhusten“, chronische Bronchitis, Lungenentzündung, Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
- Krebserkrankungen: Lunge, Mundhöhle, Kehlkopf, Speiseröhre, Magen, Bauchspeicheldrüse
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall, „Raucherbein“
Gut zu wissen …
- Nikotin macht schnell abhängig — auch im Kindes- und Jugendalter. Die meisten Konsumierenden werden süchtig.
- Viele gesundheitliche Folgen des Rauchens entstehen in erster Linie nicht durch das Nikotin, sondern durch den Tabakrauch. Dieser ist ein komplexes Gemisch aus über 5000 Substanzen, darunter zahlreiche giftige und krebserregende Stoffe. Es gibt keine „ungefährliche“ Rauchdosis.
- Regelmäßiges Rauchen verkürzt das Leben um durchschnittlich 10 Jahre. Wer mit dem Rauchen aufhört, kann die gesundheitsgefährdende Entwicklung zumindest teilweise rückgängig machen. Je früher dies erfolgt, desto stärker gleicht sich das Risiko wieder an das Niveau eines Nichtrauchers/einer Nichtraucherin an.
- Auch Passivrauchen kann Beschwerden und Krankheiten verursachen oder verschlimmern. So erhöht sich z. B. das Risiko für Atemwegserkrankungen, Herzerkrankungen, Schlaganfall und Lungenkrebs. Es gibt keinen „unbedenklichen“ Grenzwert für Tabakrauch. Das bedeutet: auch „ein bisschen“ Rauch in der Luft kann gefährlich sein. In diesem Sinne zielen die bestehenden Rauchverbote primär auf den Schutz der Nichtraucher/-innen vor den Folgen des Passivrauchens.
Sind Shishas weniger schädlich als Zigaretten?
- In einer Shisha (Wasserpfeife) wird meist aromatisierter Tabak (Apfel, Mango, Schokolade etc.) geraucht.
- Die Wirkungen und Risiken sind ähnlich wie beim Zigarettenkonsum.
- Die Schadstoffe des Rauchs werden nicht durch das Wasser herausgefiltert. Beim Shisharauchen wird eine höhere Dosis an Nikotin aufgenommen.
- Sofern der Shishatabak Nikotin enthält (es gibt nikotinfreie Produkte), besteht auch beim Rauchen einer Shisha das Risiko der Entwicklung einer Nikotinabhängigkeit.
Ist die E‑Zigarette eine Alternative zum Tabakrauchen?
- Elektronische Inhalationsprodukte (E‑Zigarette/E‑Shisha) erzeugen ohne Verbrennung einen Dampf, der inhaliert wird.
- Es gibt Füllungen („Liquids“) mit und ohne Nikotin.
- Beim Verdampfen werden insgesamt weniger Schadstoffe freigesetzt als bei der Verbrennung von Tabak, allerdings gibt es noch keine längerfristigen Untersuchungen zur Gesundheitsgefährdung.
- Die E‑Zigarette kann eine Ausstiegshilfe für Tabakraucher/-innen sein.
- Den größten gesundheitlichen Gewinn erzielt man jedoch, wenn man weder raucht noch „dampft“.
- Insbesondere Kinder und Jugendliche, die bisher keine Zigaretten oder andere Tabakwaren rauchen, können mit vermeintlich harmlosen E Zigaretten/E‑Shishas zum Rauchen von nikotinhaltigen Produkten verleitet werden.
Es gibt keinen Konsum von legalen und illegalen Drogen ohne Risiko!
Beim Konsum jeder legalen und illegalen Droge hängen die subjektiv empfundenen Wirkungen von verschiedenen Faktoren ab (Konsumform, Dosis, Alter, Geschlecht, Umfeld, Stimmungslage sowie Erfahrung und Erwartung).
Der Konsum jeder Droge kann zu einer Abhängigkeit führen.
Vom Konsum legaler und illegaler Drogen ist abzuraten:
- Im Jugendalter (körperliche und psychische Entwicklung)
- Im Straßenverkehr und bei anderen Tätigkeiten, die einen „klaren Kopf“ erfordern (z. B. Sport, Bedienen von Maschinen, …)
- Am Arbeitsplatz/in der Schule
- Während der Schwangerschaft und der Zeit des Stillens
- Bei Vorerkrankungen
Zudem ist besondere Vorsicht geboten:
- Wenn die Qualität des Produkts unbekannt ist und nicht kontrolliert werden kann
- Bei Mischkonsum, z. B. beim Konsum von Alkohol und anderen Drogen
- Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten
Wenn man bemerkt, dass es einer Person nach dem Konsum von legalen oder illegalen Drogen nicht gut geht, sollte man verantwortungsvoll handeln und sich um sie kümmern. Im Zweifelsfall den Notruf wählen und Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten.