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Die Mehrzahl der in Luxemburg ver­schriebe­nen Schlaf- und Beruhi­gungsmit­tel sind Ben­zo­di­azepine und ähnliche Medikamente, wie die sogenannten Z‑Drugs“. (siehe Tabelle)

Hauptwirkstoff

  • Siehe Tabelle

Rechtlicher Status

  • Legal
  • Ver­schrei­bungspflichtig

Konsumformen

  • Oral (Tabletten, Kapseln, Tropfen)
  • Intravenöse Injektion (unter ärztlicher Aufsicht)

Wirkungseintritt und -dauer

  • Oral
    • Unter­schiedlich je nach Medikament
    • Eintritt: nach 15 bis 60 Minuten
    • Dauer: zwischen einer und 48 Stunden
  • Injektion
    • Eintritt: nach wenigen Minuten
    • Dauer: unter­schiedlich je nach
    • Medikament, zwischen einer und 48 Stunden

Effets

  • Ver­ringerung der Nervosität
  • Angstre­duzierend
  • Ein­schläfer­nd
  • Muske­lentspan­nend
  • Antiepilep­tisch und gedächt­nis­störend

Risiken und Nebenwirkungen

  • Müdigkeit, Niedergeschla­gen­heit und Schläfrigkeit
  • Emotionale Abges­tumpftheit
  • Verminderte Wahrnehmungs- und Reak­tions­fähigkeit mit Risiko zur Bee­in­fluss­barkeit oder Amnesie
  • Libidover­lust
  • Paradoxale Effekte (Enthemmtheit, Gereiztheit)
  • Schwindel und Gangschwierigkeit­en
  • Atem­schwierigkeit­en
  • Sturzgefahr und Unfälle

Langfristige Risiken

  • Abhängigkeit
  • Missbrauch
  • Konzen­tra­tionss­chwierigkeit­en
  • Gedächt­nis­störun­gen
  • Angstzustände
  • Depression

Gut zu wissen …

  • Die Einnahme von Schlaf- und Beruhi­gungsmit­teln kann zur Gewöhnung oder Abhängigkeit führen. Es wird daher empfohlen diese Medikamente nach 8 bis 12 Wochen bei Angst (außer einige auf 2 bis 4 Wochen zu lim­i­tierende Moleküle) und nach 2 bis 4 Wochen bei vorüberge­hen­der Schlaflosigkeit abzusetzen. Eine längere Anwendung sollte nur in medizinisch begründeten Einzelfällen (und unter ärztlicher Überwachung) erfolgen.
  • Wenn Beruhigungs- oder Schlafmit­tel über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, sollte mit dem Hausarzt darüber gesprochen werden. Dieser kann auf Fragen eingehen, über die weitere Therapie beraten oder im Hinblick auf ein Absetzen schrit­tweise die Dosierung reduzieren.
  • Ein Mischkonsum mit anderen dämpfend wirkenden Substanzen, wie etwa Alkohol, Cannabis oder Barbiturate, erhöht die Risiken und die Gefahr einer Über­dosierung sowie uner­wün­schter Neben­wirkun­gen.
  • Im Falle einer Schwanger­schaft sollte ein Arzt konsultiert werden. Schlaf- und Beruhi­gungsmit­tel können die Plazen­taschranke passieren, d. h. von der Mutter auf das Kind übergehen.
  • Für Personen, die älter als 65 Jahre sind, stellen Schlaf- und Beruhi­gungsmit­tel gröβere Risiken dar als für jüngere Personen: i. d. R. ist die Wirkung stärker und hält auch länger an, da der Körper Medikamente u. a. langsamer abbaut. Die Behandlung muss eventuell angepasst werden.

Verbessern die Schlafmittel die Schlafqualität?

  • Der natürliche Bedarf an Schlaf verringert sich mit zunehmendem Alter, eine künstliche Ver­längerung des Schlafes ist daher oft nicht notwendig.
  • Schlaf- und Beruhi­gungsmit­tel sind ein­schläfer­nd und wirken vor allem zu Beginn der Nacht. Sie verbessern jedoch nicht die Schlafqual­ität.

Medikamente absetzen – aber wie?

  • Beim Absetzen länger ein­genommen­er Schlaf- oder Beruhi­gungsmit­tel kann es während einiger Tage zu Rebound“-Effekten kommen, die den Ursprungssymp­tomen von Angst- oder Schlaf­störun­gen ähneln.
  • Ein abruptes Absetzen kann zu Entzugser­schei­n­un­gen führen, die manchmal mit hohen Gesund­heit­srisiken verbunden sind.

Daher sollten Sie Schlaf- und Beruhi­gungsmit­tel niemals abrupt absetzen, ohne vorher eine/​n Arzt/​Ärztin konsultiert zu haben!

Fahren unter Medikamenteneinfluss?

Der Gebrauch von Schlaf- und Beruhi­gungsmit­teln erhöht das Risiko von Verkehrsun­fällen. Sie können auch tagsüber zu erhöhter Müdigkeit, Gle­ichgewichtsstörun­gen sowie zu Konzen­tra­tionss­chwierigkeit­en führen.

In diesen Fällen wird dringend davon abgeraten, Auto zu fahren oder Maschinen zu bedienen.

In Luxemburg erhältliche Benzodiazepine und verwandte Substanzen (1. Juli 2024)

Wirkstoff

Handelsname

ALPRAZOLAMALPRAZ
ALPRAZOLAM EG
ALPRALOZAM IBSA
XANAX
XANAX RETARD
BROMAZEPAMBROMAZEPAM EG
LEXOTAN
BROTIZOLAMLENDORMIN
CLOBAZAMFRISIUM
CLOBAZAM
CLONAZEPAMRIVOTRIL
CLORAZEPATTRANXENE
UNI TRANXENE
CLOTIAZEPAMCLOZAN
DIAZEPAMDIAZEPAM EG
DIAZETOP
VALIUM
FLU­NI­TRAZEPAMFLU­NI­TRAZEPAM EG
LOFLAZEPATVICTAN
LOPRAZOLAMDORMONOCT
LORAZEPAMLABUTRIX
LORAZEPAM EG
TEMESTA
TEMESTA EXPIDET
LORMETAZEPAMLORAMET
LORMETAZEPAM EG
MIDAZOLAMMIDAZOLAM
BUCCOLAM
NITRAZEPAMMOGADON
NORDAZEPAMCALMDAY
OXAZEPAMOXAZEPAM EG
PRAZEPAMLYSANXIA
PRAZEPAM EG
TRIAZOLAMHALCION
ZOLPIDEMSTILNOCT
ZOLPIDEM EG
ZOLPEDUAR
ZOLPITOP
ZOLPIDEM VIATRIS
ZOPICLONIMOVANE
ZOPICLONE EG

Es gibt keinen Konsum von legalen und illegalen Drogen ohne Risiko!

Beim Konsum jeder legalen und illegalen Droge hängen die subjektiv empfundenen Wirkungen von ver­schiede­nen Faktoren ab (Konsumform, Dosis, Alter, Geschlecht, Umfeld, Stim­mungslage sowie Erfahrung und Erwartung).

Der Konsum jeder Droge kann zu einer Abhängigkeit führen.

Vom Konsum legaler und illegaler Drogen ist abzuraten:

  • Im Jugendalter (körperliche und psychische Entwicklung)
  • Im Straßen­verkehr und bei anderen Tätigkeiten, die einen klaren Kopf“ erfordern (z. B. Sport, Bedienen von Maschinen, …)
  • Am Arbeitsplatz/​in der Schule
  • Während der Schwanger­schaft und der Zeit des Stillens
  • Bei Vor­erkrankun­gen

Zudem ist besondere Vorsicht geboten:

  • Wenn die Qualität des Produkts unbekannt ist und nicht kon­trol­liert werden kann
  • Bei Mischkonsum, z. B. beim Konsum von Alkohol und anderen Drogen
  • Bei gle­ichzeit­iger Einnahme von Medika­menten
112

Wenn man bemerkt, dass es einer Person nach dem Konsum von legalen oder illegalen Drogen nicht gut geht, sollte man ver­ant­wor­tungsvoll handeln und sich um sie kümmern. Im Zweifels­fall den Notruf wählen und Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten.

Fro No

Hotline Support

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