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Kann Cannabis eine Psychose auslösen?

JA, aber nur bedingt.

Fakt ist, dass Cannabis, so wie alle anderen psy­choak­tiv­en Substanzen auch, eine latente (verborgene) Psychose bei Personen mit vorgeprägter Per­sön­lichkeitsstruk­tur auslösen kann.

Liegt eine Veranlagung vor, so kann bereits ein psy­cho­tis­ch­er Schub durch einmaligen Gebrauch von Cannabis zum Ausbruch kommen.

Auch spielt die Zusam­menset­zung des Cannabis­pro­duk­tes von THC und CBD eine große Rolle in der möglichen Entstehung von Psychosen. Stark THC-haltige Cannabiszüch­tun­gen mit geringem CBD-Gehalt haben ein drastisch höheres Risikopoten­zial zur Auslösung von Psychosen.

Der Mischkonsum von Cannabis mit anderen Substanzen (auf­putschen­den Drogen, Psy­che­de­li­ka) kann dieses Risiko erhöhen.

Aber eine Psychose oder Psychose ähnliche Symptome können sich auch schleichend entwickeln. Diese Tendenz wird vor allem bei Gewohn­heit­skon­sumenten mit frühzeit­igem Kon­sum­be­ginn beobachtet.

Was ist der Unterschied zwischen einer substanzinduzierten und einer primären psychotischen Störung?

Treten psy­cho­tis­che Symptome im Zusam­men­hang mit dem Konsum psy­choak­tiv­er Substanzen auf, so stellt sich die Frage nach Ursache und Wirkung. Handelt es sich um eine sub­stanzin­duzierte oder primäre psy­cho­tis­che Störung?

Einen Hinweis für eine durch psy­choak­tive Substanzen her­vorgerufene Psychose ist sicherlich das zeitnahe und akute Auftreten.

In beiden Fällen sollte man schnellst möglich eine Beratung und Hilfe aufsuchen.

Und wie sieht es für Jugendliche aus?

Im Jugendalter sollten nicht voreilig diag­nos­tis­che Zuschrei­bun­gen erstellt werden, obwohl das Jugendalter als eine vulnerable Phase zur Entstehung psychischer Störungen betrachtet werden kann. Trotzdem sollte man auf mögliche Früh­symp­tome einer ernsthaften cannabis­be­d­ingter Störung ein wachsames Auge halten. Doch leider ist es schwer diese Symptome von typischem pubertärem Verhalten zu unter­schei­den.

Die Liste subtiler Verhaltens- und Wesensverän­derun­gen bei jugendlichem Cannabis­ge­brauch laut Lisa Lindberg und Christian Haasen:

  • Reduzierte Konzen­tra­tions­fähigkeit und Aufmerk­samkeit
  • Reduziertes Energien­iveau
  • Her­abge­set­ze Motivation
  • Depressive Stimmungen
  • Schlaf­störun­gen
  • Erhöhte Müdigkeit
  • Appeti­t­losigkeit oder erhöhter Appetit
  • Angstzustände
  • Misstrauen
  • Erhöhte Sen­si­bil­ität
  • Gefühle von Irritation bis Aggression
  • Gefühlss­chwankun­gen
  • Magisches Denken oder bizarre Gedanken
  • Ver­nach­läs­si­gung der per­sön­lichen Pflege
  • Nach­lassende berufliche oder schulische Leis­tungs­fähigkeit
  • Sozialer Rückzug

Man stellt fest, dass die meisten Symptome als typisch pubertäre Ver­hal­tensweisen verstanden werden könnten. Und gerade deshalb kommt es oft vor, dass sie falsch gedeutet werden und wertvolle Zeit zur Frühin­ter­ven­tion verstreicht.

Was tun im Falle einer psychotischen Störung?

Für Betroffene und deren Angehörigen gibt es Hil­festel­lun­gen, die man schnell­st­möglich in Betracht ziehen sollte.

Falls sie Symptome aufweisen, sollten Sie sich sofort in die psy­chi­a­trische Notaufnahme des dien­sthaben­den Kranken­haus­es begeben.

Jeglicher Konsum von psy­choak­tiv­en Substanzen ist einzustellen, denn ein weit­er­führen­der Konsum könnte zu einer Chronifizierung (Übergang eines akuten Zustandes in eine dauerhafte gesund­heitliche Beein­träch­ti­gung) der Störung führen.

Angehörige sollten sich Rat und Hilfe bei einem Arzt, bestenfalls einem Psychiater, einholen.

Haben Sie weitere Fragen zu Cannabis dann melden Sie sich auf unserer FroNo” Hotline:

  • Per Telefon: (+352) 49 7777 55, Montags bis Freitags von 9–13Uhr
  • Per Mail: email hidden; JavaScript is required
  • Per WhatsApp: (+352) 691 497 755

Hier eine Auswahl weiterer Cannabis Know How Karten!

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Wenn man bemerkt, dass es einer Person nach dem Konsum von legalen oder illegalen Drogen nicht gut geht, sollte man ver­ant­wor­tungsvoll handeln und sich um sie kümmern. Im Zweifels­fall den Notruf wählen und Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten.

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