Fungi, Psilos, Champis, halluzinogene
Pilze, Zauberpilze, …
In Mexiko wurden Pilzstatuen gefunden, die mehrere Jahrtausende alt sind. Die Mexikaner haben ihre Rituale und ihren Kult um die Zauberpilze vier Jahrhunderte lang vor den spanischen Eroberern geheim gehalten.
Erst 1955 haben nicht-indigene Menschen das erste Mal Zauberpilze konsumiert.
1957 wurden die Pilze erstmals künstlich kultiviert.
Hauptwirkstoff
- Psilocybin
Rechtlicher Status
- Illegal: Konsum, Besitz, Erwerb, Herstellung und Handel sind verboten
Konsumformen
- Gegessen oder in Tee getrunken (seltener geraucht)
Wirkungseintritt und -dauer
Eintritt: nach ca. 15–60 Minuten
Dauer: 3–8 Stunden
Wirkungen
- Euphorisches Gefühl, Lachflashs, anregend
- Wahrnehmungsveränderungen (Optik, Akustik, Geruch, Geschmack, …)
- Verändertes Raum-Zeit-Empfinden
- Fantasieanregend
- Visionäres Eintauchen in fremdartige Welten, tiefe Einblicke in sich selbst
- Gefühl starker Verbundenheit zu Mitmenschen und zur Natur
Risiken und Nebenwirkungen
- Verwirrung, Panikattacken, Angstzustände, Wahnvorstellungen (Bad Trip)
- Benommenheit, Kopfschmerzen, Herzrasen, Kreislaufkollaps
- Eingeschränkte Reaktionsfähigkeit, falsche Einschätzung von Situationen (Unfallrisiko)
- Übelkeit, Erbrechen
Langfristige Risiken
- Abhängigkeit (siehe „Gut zu wissen …“)
- Latente Psychosen können ausgelöst werden (z. B. Realitätsverlust, Wahnvorstellungen)
Gut zu wissen …
- Psilocybin ist ein Alkaloid, das nur in bestimmten Pilzen (z. B. Spitzkegliger Kahlkopf, Mexikaner, Hawaiianer) vorkommt.
- Nach dem Konsum entsteht durch den Stoffwechsel im Körper das Abbauprodukt Psilocin, welches die psychedelische Wirkung hervorruft.
- Ein entsprechendes Set (psychische Verfassung der Konsumierenden) und Setting (Umgebung) sind beim Konsum von psychedelischen Drogen besonders wichtig.
- Nach aktuellem Wissensstand machen Psilos körperlich nicht abhängig und auch das Risiko einer psychischen Abhängigkeit wird als gering eingeschätzt. Trotzdem können mit dem Konsum Risiken verbunden sein. (siehe S. 3)
- Die sogenannten “Trüffel” sind unterirdische Auswüchse von psilocybinhaltigen Pilzen und haben das gleiche Wirkpotential wie die Pilze selbst.
Psychoaktive Pilze = eine natürliche Droge ohne Risiko?
Selbst wenn Zauberpilze in der Natur wachsen, ist ihr Konsum nicht ohne Risiko. Es besteht unter anderem das Risiko eines sog. „Bad Trip“ oder „Horrortrip“. Dieses Risiko erhöht sich, wenn man bereits vor dem Konsum von Zauberpilzen an psychischen Problemen (z. B. Angstgefühlen) leidet. In diesem Fall ist vom Konsum besonders abzuraten.
Wirken alle Magic Mushrooms gleich und kann man sie selbst ernten?
Nein, nicht alle psychoaktiven Pilze wirken gleich. Nicht jeder Konsum von Zauberpilzen führt notwendigerweise zur gleichen Wirkung. Neben den unterschiedlich wahrgenommenen Wirkungen existieren große Unterschiede in der Konzentration des Wirkstoffes Psilocybin zwischen den einzelnen Pilzen (Spitzkegliger Kahlkopf, Mexikaner, Hawaiianer). Auch bei der gleichen Pilzart kann eine unterschiedliche Psylocibin-Konzentration vorliegen. Diese unterschiedliche Konzentration ist auch ein Risiko beim Pilze Ernten, da nicht jeder Pilz von der gleichen Sorte und Größe auch die gleiche Wirkstoffkonzentration hat. Ein anderes Risiko beim Selbst-Ernten besteht darin, dass man auf Pilze trifft, die hochgiftig sind. Der Konsum von einigen Pilzen kann tödlich sein.
Es gibt keinen Konsum von legalen und illegalen Drogen ohne Risiko!
Beim Konsum jeder legalen und illegalen Droge hängen die subjektiv empfundenen Wirkungen von verschiedenen Faktoren ab (Konsumform, Dosis, Alter, Geschlecht, Umfeld, Stimmungslage sowie Erfahrung und Erwartung).
Der Konsum jeder Droge kann zu einer Abhängigkeit führen.
Vom Konsum legaler und illegaler Drogen ist abzuraten:
- Im Jugendalter (körperliche und psychische Entwicklung)
- Im Straßenverkehr und bei anderen Tätigkeiten, die einen „klaren Kopf“ erfordern (z. B. Sport, Bedienen von Maschinen, …)
- Am Arbeitsplatz/in der Schule
- Während der Schwangerschaft und der Zeit des Stillens
- Bei Vorerkrankungen
Zudem ist besondere Vorsicht geboten:
- Wenn die Qualität des Produkts unbekannt ist und nicht kontrolliert werden kann
- Bei Mischkonsum, z. B. beim Konsum von Alkohol und anderen Drogen
- Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten
Wenn man bemerkt, dass es einer Person nach dem Konsum von legalen oder illegalen Drogen nicht gut geht, sollte man verantwortungsvoll handeln und sich um sie kümmern. Im Zweifelsfall den Notruf wählen und Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten.