Koks, Coke, Koka, Pulver, Cola, Schnee, …
Kokain wird aus den Blättern des südamerikanischen Coca-Straucheschemisch hergestellt. Das Kauenvon Coca-Blättern ist seit Jahrhunderten verbreitet. Die Blätter werden als Genussmittel, als Nahrungsergänzungsmittel sowie für kultische und medizinische Zwecke genutzt.
Der Konsum des hoch wirksamen Kokains ist mit deutlich größeren Risiken verbunden und nicht vergleichbar mit dem Kauen von Coca-Blättern.
Hauptwirkstoff
- Kokain
Rechtlicher Status
- Illegal: Konsum, Besitz, Erwerb, Herstellung und Handel sind verboten
Konsumformen
- Meistens „gesnifft“ (geschnupft)
- Geraucht (Crack/Freebase)
- Gespritzt
Wirkungseintritt und -dauer
- „Gesnifft“ (geschnupft):
- Eintritt: nach wenigen Minuten
- Dauer: ca. 30–90 Minuten
- Geraucht oder gespritzt:
- Eintritt: nach einigen Sekunden
- Dauer: ca. 5–20 Minuten
Wirkungen
- Euphorisches Hochgefühl, energiegeladen, aufputschend
- Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Wachsamkeit
- Stark gesteigertes Selbstvertrauen, Gefühl der Unschlagbarkeit
- Erhöhte Risikobereitschaft, Wegfall von Hemmungen und Ängsten
- Rede- und Bewegungsdrang
- Unterdrückung von Müdigkeit, Hunger und Durst
- Verminderung des Schmerzempfindens
- Sexuelle Stimulation und Enthemmung
Risiken und Nebenwirkungen
- Unsicherheit, Unruhe, Hyperaktivität
- Konzentrationsstörungen
- Steigerung von Misstrauen, Reizbarkeit, Aggressivität
- Abnahme der Kritik- und Urteilsfähigkeit, erhöhtes Risikoverhalten (Straßenverkehr, Sex, …)
- Angst- und Panikattacken, paranoide Wahnzustände („Verfolgungswahn“)
- Stereotypische Bewegungen, nervöse Zuckungen, Muskelzittern, Muskel- und Kieferkrämpfe
- Übelkeit, Erbrechen
- Libido- und Erektionsstörungen
- Beschleunigung des Herzschlags und Erhöhung des Blutdrucks, Herz- und Kreislaufprobleme
- Herzinfarkt oder Schlaganfall
Langfristige Risiken
- Abhängigkeit
- Antriebs- und Konzentrationsstörungen
- Schlafstörungen
- Depressionen
- Persönlichkeitsveränderungen wie antisoziales und narzisstisches Verhalten
- Psychose (Realitätsverlust, paranoide Gedankengänge, Wahnvorstellungen, usw.)
- Sexuelle Funktionsstörungen
- Allgemein körperlicher Abbau (Gewichtsverlust), Schwächung des Immunsystems
- Chronische Nasenbeschwerden wie Entzündungen und Schäden der Nasenschleimhaut und Nasenscheidewand
- Leber- und Nierenschäden, Nervenschädigungen
- Permanenter Bluthochdruck,
- Herzrhythmusstörungen
Gut zu wissen …
- Kokain gehört zu den Stimulanzien (Drogen mit aufputschender Wirkung) und wird meistens in Form eines weißen oder gelblichen, kristallinen Pulvers konsumiert.
- In der Regel ist Kokain ein Gemisch aus der Reinsubstanz und einem oder mehreren Streckmitteln. Sowohl der Reinheits- als auch der Wirkstoffgehalt können stark variieren. Da für Konsumierende die genaue Zusammensetzung des Kokains unbekannt ist, können sich die gesundheitlichen Risiken und die Gefahr einer Überdosierung erhöhen.
- Lange Zeit brachte man den Konsum von Kokain in Verbindung mit der Finanzwelt und der „gehobenen Gesellschaft“. Heute ist der Kokainkonsum viel weiter verbreitet. Kokain ist nicht mehr nur die Droge „der Reichen und Schönen“.
- Da Kokain sehr stark aber relativ kurz wirkt, kann das Verlangen zum weiteren Konsum erhöht sein, daher zählt Kokain zu den Drogen mit hohem Abhängigkeitspotenzial.
Vorsicht!
Kokain versetzt den Körper in eine absolute Notfallsituation.
Der Körper steht unter Dauerstress und sämtliche Energiereserven werden mobilisiert. Körperliche Warnsignale wie Durst, Hunger und Müdigkeit werden nicht mehr wahrgenommen. Konsumierende neigen deshalb dazu, ihre eigene psychische und physische Leistungsfähigkeit zu überschätzen. Dadurch besteht das Risiko eines körperlichen und/oder psychischen Zusammenbruchs.
Kokain rauchen und spritzen…
Das Rauchen (Crack/Freebase) und Spritzen von Kokain erzeugt einen sehr intensiven Rausch („Flash“). In Sekunden tritt die Wirkung ein, hält aber nur einige Minuten an. Die Effekte sind also wesentlich kürzer, jedoch intensiver als beim „Schnupfen“ von Kokain. Zusätzlich sind die gesundheitlichen Risiken erhöht (z. B. das Abhängigkeitspotenzial, Atemwegserkrankungen, übertragbare Krankheiten durch gemeinsames Benutzen von Spritzen).
Es gibt keinen Konsum von legalen und illegalen Drogen ohne Risiko!
Beim Konsum jeder legalen und illegalen Droge hängen die subjektiv empfundenen Wirkungen von verschiedenen Faktoren ab (Konsumform, Dosis, Alter, Geschlecht, Umfeld, Stimmungslage sowie Erfahrung und Erwartung).
Der Konsum jeder Droge kann zu einer Abhängigkeit führen.
Vom Konsum legaler und illegaler Drogen ist abzuraten:
- Im Jugendalter (körperliche und psychische Entwicklung)
- Im Straßenverkehr und bei anderen Tätigkeiten, die einen „klaren Kopf“ erfordern (z. B. Sport, Bedienen von Maschinen, …)
- Am Arbeitsplatz/in der Schule
- Während der Schwangerschaft und der Zeit des Stillens
- Bei Vorerkrankungen
Zudem ist besondere Vorsicht geboten:
- Wenn die Qualität des Produkts unbekannt ist und nicht kontrolliert werden kann
- Bei Mischkonsum, z. B. beim Konsum von Alkohol und anderen Drogen
- Bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten
Wenn man bemerkt, dass es einer Person nach dem Konsum von legalen oder illegalen Drogen nicht gut geht, sollte man verantwortungsvoll handeln und sich um sie kümmern. Im Zweifelsfall den Notruf wählen und Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten.