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Blüten der Cannabispflanze: Marihuana, Ganja, Weed, Gras, …
Gepresstes Harz der Cannabispflanze: Haschisch, Hasch, Shit, …

Cannabis ist eine Pflanzen­gat­tung, die zur Familie der Han­fgewächse gehört. Hanf ist eine der ältesten Nutz- und Kul­turpflanzen der Menschheit. Bereits vor mehreren tausend Jahren wurde Hanf zu vielfälti­gen Zwecken angebaut (z. B. zur Herstellung von Textilien, Seilen, Papier). Außerdem wird Cannabis seit jeher auch als Arzneimit­tel und Droge verwendet.

Die folgenden Infor­ma­tio­nen beziehen sich auf Cannabis als Droge.

Hauptwirkstoff

  • THC (Delta-9-Tetrahy­dro­cannabi­nol)

Rechtlicher Status

  • Seit Juli 2023 darf man in Luxemburg max. 4 Cannabispflanzen pro Haushalt anbauen. Der Konsum ist nur für Erwachsene und nur in ihrem eigenen Zuhause erlaubt. Weiterhin verboten bleibt: Konsum für Min­der­jährige, Handel (und Weitergabe), Transport, Fahren unter Cannabi­se­in­fluss und der Konsum bei/​mit Min­der­jähri­gen sowie der Konsum in der Öffentlichkeit.

Konsumformen

  • Meistens geraucht: mit Tabak gemischt oder pur (Joint, Wick, Bong, …)
  • Inhaliert (Vaporizer)
  • Gegessen oder getrunken (Gebäck, Tee, …)

Wirkungseintritt und -dauer

  • Geraucht/​inhaliert:
    • Eintritt: nach wenigen Minuten
    • Dauer: ca. 2–3 Stunden

  • Gegessen/​getrunken:
    • Eintritt: nach ca. 30 Minuten bis 2 Stunden
    • Dauer: mehrere Stunden

Wirkungen

  • Entspannend, beruhigend
  • Gelassen­heit, Gefühl des Wohlbefind­ens
  • Grundlose Heiterkeit (Lachkrämpfe)
  • Verstärkung von angenehmen Gefühlen
  • Veränderte Sinneswahrnehmung: intensivere Wahrnehmung von Berührungen, Geschmack und Geräuschen, leicht hal­luzino­gen
  • Verzerrtes Zeitgefühl
  • Verändertes Denken,
  • Gedanken­sprünge
  • Appeti­tan­re­gend

Risiken und Nebenwirkungen

  • Verstärkung von unan­genehmen Gefühlen
  • Beein­träch­ti­gung der Konzen­tra­tion, Aufmerk­samkeit und Merk­fähigkeit
  • Moti­va­tion­s­min­derung
  • Angst- und Panikzustände
  • Müdigkeit, ver­langsamtes Reak­tionsver­mö­gen
  • Rötung der Augen, stärkere Lichtempfind­lichkeit
  • Herz- und Kreis­lauf­prob­leme, Schwindel­ge­fühl

Langfristige Risiken

  • Abhängigkeit
  • Psychosen (z. B. Wah­n­vorstel­lun­gen, Real­itätsver­lust)
  • Depressive Symptome
  • Wenn geraucht: Erkrankung der Atemwege und ‑organe, Kreb­serkrankun­gen, Herz- und Kreis­laufer­krankun­gen
  • Wenn zusammen mit Tabak geraucht: zusät­zlich­es Risiko einer Nikotin­ab­hängigkeit

Gut zu wissen …

  • Cannabis ist, neben Alkohol und Tabak, eine der meistkon­sum­ierten Drogen in Europa.
  • Der THC-Gehalt in Cannabis­pro­duk­ten kann sehr unter­schiedlich sein und liegt in der Regel zwischen 13–30%.
  • Da es keine offizielle Qual­ität­skon­trolle gibt, ist der THC-Gehalt von Cannabis­pro­duk­ten für Kon­sum­ierende unbekannt und die erwünschten und uner­wün­scht­en Wirkungen sind schwer vorherse­hbar.
  • Wer Cannabis konsumiert, sollte kein Auto fahren. Das Unfall­risiko ist erhöht und man gefährdet seinen Führerschein. Der Nachweis von Cannabis kann z. B. mittels Spe­ichel­test während einer Verkehrskon­trolle erfolgen.
  • Cannabis kann je nach Kon­sumhäu­figkeit und ‑intensität noch Tage, Wochen oder sogar Monate nach dem letzten Konsum im Körper nachgewiesen werden.
  • THC ist das Cannabinoid, welches hauptver­ant­wortlich für den Cannabis­rausch ist. Cannabis beinhaltet jedoch noch zahlreiche andere Cannabi­noide. Ein weiteres Cannabinoid ist das CBD (Cannabidiol), ein kaum psy­choak­tives Cannabinoid. CBD-haltige Cannabis­pro­duk­te, die unter 1% THC enthalten, sind in Luxemburg erlaubt.

Ist Canabis ein Naturprodukt?

  • Ob eine Droge aus der Natur kommt oder im Labor hergestellt wird, sagt nichts über die Gefährlichkeit des Produktes aus. Der jeweilige Umgang damit ist entschei­dend.
  • Zudem ist Cannabis heutzutage so gen­ma­nip­uliert, dass man nicht mehr von einer natürlichen Droge“ sprechen kann.

Macht Cannabiskonsum passiv und senkt die Motivation?

  • Während des Rausches kann Cannabis Symptome wie Teil­nahm­slosigkeit, Antrieb­s­min­derung, her­abge­set­zte Belast­barkeit oder Passivität verstärken, ruft diese jedoch nicht zwingend hervor.
  • Je nach Konsummenge und ‑häufigkeit kann es bei einigen Kon­sum­ieren­den zu einer Null- Bock-Haltung“ kommen.
  • Bisher gibt es aber keinen Beleg für die Existenz eines dauerhaften amo­ti­va­tionales Syndroms“ einzig in Folge des Cannabiskon­sums.

Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

  • Die Annahme, dass Cannabiskon­sum­ierende nach einer bestimmten Zeit automatisch“ auf andere illegale Drogen umsteigen, gilt als widerlegt.
  • Auch wenn fast alle Hero­inkon­sum­ierende Cannabis als erste illegale Droge konsumiert haben, kann daraus im Umkehrschluss nicht gefolgert werden, dass alle Cannabiskon­sum­ierende zwangsläu­fig weitere Drogen konsumieren.
  • Es ist vielmehr so, dass die große Mehrheit im Verlauf des Lebens außer Cannabis keine anderen illegalen Drogen konsumiert.

Kann Cannabis eine Psychose hervorrufen?

  • Durch den Konsum von Cannabis (wie durch viele andere legale und illegale Drogen) hat man bei entsprechen­der Veranlagung ein höheres Risiko an einer Psychose zu erkranken als abstinente Personen.
  • Am besten sollte man Cannabis nicht konsumieren, wenn man eine an einer Psychose erkrankte Person in der Familie hat. Oder wenn man bereits psy­choseähn­liche Vorzeichen bei sich entdeckt, wie das Gefühl verfolgt zu werden oder die Gedanken nicht kon­trol­lieren zu können.
  • Unabhängig davon kann es während des Konsums von Cannabis zu psy­cho­tis­chen Zuständen kommen – diese ver­schwinden aber i. d. R. wieder beim Abklingen der Wirkung.
  • Auch spielt das Verhältnis von THC und CBD im Cannabis­pro­dukt eine große Rolle in der möglichen Entstehung von Psychosen. Stark THC haltige Cannabiszüch­tun­gen mit geringem CBD-Gehalt haben ein drastisch höheres Risikopoten­zial zur Auslösung von Psychosen.

Kann Cannabismedizinisch genutzt werden?

  • Dies wird seit tausenden von Jahren immer wieder berichtet und tatsächlich ist die ther­a­peutis­che Anwendung von Cannabis auch in der modernen Wis­senschaft belegt.
  • Neben dem THC ist ins­beson­dere das im Cannabis enthaltende Cannabidiol (CBD) Gegenstand der medi­zinis­chen Forschung.
  • In Luxemburg darf seit 2018 THC haltiges Cannabis in Blütenform zur Linderung bestimmter Beschwerden von speziell aus­ge­bilde­ten Ärzten/​innen ver­schrieben werden: gegen Muskelkrämpfe bei Multiple Sklerose (MS), Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer kreb­s­be­d­ingten Chemother­a­pie und bei schweren Krankheiten sowie chronischen Schmerzen.
  • Aber bitte Vorsicht: Obwohl Cannabis einen medi­zinis­chen Nutzen haben kann, ist es kein All­heilmit­tel.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin!

Es gibt keinen Konsum von legalen und illegalen Drogen ohne Risiko!

Beim Konsum jeder legalen und illegalen Droge hängen die subjektiv empfundenen Wirkungen von ver­schiede­nen Faktoren ab (Konsumform, Dosis, Alter, Geschlecht, Umfeld, Stim­mungslage sowie Erfahrung und Erwartung).

Der Konsum jeder Droge kann zu einer Abhängigkeit führen.

Vom Konsum legaler und illegaler Drogen ist abzuraten:

  • Im Jugendalter (körperliche und psychische Entwicklung)
  • Im Straßen­verkehr und bei anderen Tätigkeiten, die einen klaren Kopf“ erfordern (z. B. Sport, Bedienen von Maschinen, …)
  • Am Arbeitsplatz/​in der Schule
  • Während der Schwanger­schaft und der Zeit des Stillens
  • Bei Vor­erkrankun­gen

Zudem ist besondere Vorsicht geboten:

  • Wenn die Qualität des Produkts unbekannt ist und nicht kon­trol­liert werden kann
  • Bei Mischkonsum, z. B. beim Konsum von Alkohol und anderen Drogen
  • Bei gle­ichzeit­iger Einnahme von Medika­menten
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Wenn man bemerkt, dass es einer Person nach dem Konsum von legalen oder illegalen Drogen nicht gut geht, sollte man ver­ant­wor­tungsvoll handeln und sich um sie kümmern. Im Zweifels­fall den Notruf wählen und Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten.

Fro No

Hotline Support

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