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Alkohol gehört neben Tabak zu den am häufigsten konsumierten legalen Drogen.

Er entsteht durch die Gärung von Zucker aus Früchten und anderen zuck­er­halti­gen Rohstoffen (Kartoffel, Getreide oder Mais) und wird z. B. in Form von Bier oder Wein konsumiert. Gegorenes kann zu Schnaps oder anderen Spirituosen gebrannt (destilliert) werden.

Hauptwirkstoff

  • Ethanol (trinkbarer Alkohol)

Rechtlicher Status

• Legal
• Verkauf und Ausschank an unter 16-Jährige verboten
• Promil­le­gren­ze im Straßen­verkehr: 0,5 ‰ (0,2 ‰ für Min­der­jährige Fahran­fän­gerIn­nen in der Probezeit, Beruf­skraft­fahrerIn­nen, Begleit­per­so­n­en während der conduite accompagnée“)

Konsumformen

  • Oral (Getränke, Speisen, Bestandteil von Medika­menten)

Wirkungseintritt und -dauer

  • Eintritt: einige Minuten nach dem Konsum; maximale Wirkung nach 30–60 Minuten
  • Dauer: pro Stunde werden 0,1- 0,2 ‰ Alkohol im Blut abgebaut

Wirkungen

  • Anregend, gesteigerte Kon­tak­t­freudigkeit und Red­seligkeit
  • Enthemmend, angstlösend, muske­lentspan­nend
  • Fördert sexuelles Verlangen
  • Dämpfend, betäubend

Risiken und Nebenwirkungen

  • Aufnahme- und Konzen­tra­tions­fähigkeit lassen nach

  • Reak­tionsver­mö­gen ist eingeschränkt

  • Koor­di­na­tions- und Gle­ichgewicht­sprob­leme, Sprach­störun­gen

  • Aggres­siv­ität steigt, Gewalt (als Täter und/​oder Opfer)

  • Kritik- und Urteils­fähigkeit nehmen ab, Risikobere­itschaft steigt: riskantes Verhalten (z.B. im Straßen­verkehr), Stürze, Unfälle, ungeschützter/ungewollter Sex

  • Kör­pertem­per­atur sinkt, Blutgefäße weiten sich•

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Ermüdung, Einschlafen

  • Sehstörun­gen („Tunnelblick“, doppelt sehen)

  • Gedächt­nisver­lust („Filmriss“, Blackout“)

  • Kater“ (am Tag danach):

  • Kopf­schmerzen, Übelkeit,

  • Schwindel, Müdigkeit, depressive Stimmung

  • Lebens­ge­fahr: Alko­holvergif­tung,

  • Unterkühlung, Atemlähmung,

  • Atem­still­stand

Langfristige Risiken

  • Abhängigkeit
  • Schlaf­störun­gen
  • Depres­sio­nen, Angst­störun­gen, Per­sön­lichkeitsverän­derun­gen
  • Gedächt­nis­störun­gen
  • Schädi­gun­gen der Organe (Leber, Bauch­spe­ichel­drüse, Herz-Kreis­lauf­sys­tem, Magen-Darm-Trakt, Gehirn, Ner­ven­sys­tem u.a.)
  • Kreb­serkrankun­gen (Leber, Brust, Magen, Speiseröhre, Kehlkopf, Mund- und Rachenhöhle u.a.)

Gut zu wissen …

  • Alkohol ist ein Zellgift und erreicht über Magen und Dünndarm die Blutbahn. Daher verteilt er sich im ganzen Körper, sodass alle Organe geschädigt werden können.

  • Es gibt keine Tricks“, um den Alko­ho­lab­bau im Körper zu beschle­u­ni­gen. Der größte Teil des Alkohols wird von der Leber abgebaut: Weder Schlaf, Kaffee, Sport noch frische Luft können den Abbau beschle­u­ni­gen, selbst wenn sie subjektiv vielleicht das Wohlbefind­en erhöhen.

  • Zucker und Kohlensäure beschle­u­ni­gen die Alko­ho­lauf­nahme und ‑wirkung. Außerdem wird durch Sü.e der Alko­holgeschmack überdeckt und die Wirkung dadurch oft unter­schätzt.

  • Frauen haben bei der gleichen kon­sum­ierten Menge meistens einen höheren Promillew­ert als Männer. Dies liegt am geringeren Anteil an K.rperflüssigkeit bei Frauen und einem langsameren Alko­ho­lab­bau in der Leber.

  • Das in der Regel geringere Kör­pergewicht führt bei Kindern und Jugendlichen zu einer (ggf. drastisch) stärkeren Wirkung des Alkohols.

  • Der häufig benutzte Begriff Komasaufen“ ist irreführend. Die meisten Jugendlichen, aber auch Erwachsene, haben nicht das Ziel, sich bewusstlos zu trinken. Diejenigen, die mit einer Alko­holvergif­tung ins Krankenhaus ein­geliefert werden, haben in der Regel die Wirkung des Alkohols unter­schätzt.

  • Bei einer Alko­ho­lab­hängigkeit sollte ein kör­per­lich­er Entzug (Entgiftung) immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, weil ein abruptes Beenden des Alko­holkon­sums lebens­bedrohliche Entzugssymp­tome auslösen kann.

Tipps für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol

  • Für die körperliche Gesundheit ist es am besten, keinen Alkohol zu trinken. Wer sich dennoch für den Konsum von Alkohol entscheidet:
  • Für gesunde Erwachsene gilt als risikoarmer Konsum:

    - für Männer maximal zwei Stan­dard­gläs­er Alkohol pro Tag
    - für Frauen maximal ein Stan­dard­glas Alkohol pro Tag
    - an mindestens zwei Tagen pro Woche alkoholfrei bleiben

Unter einem Stan­dard­glas Alkohol versteht man ein Glas, das zwischen 10 und 12 Gramm reinen Alkohol enthält, z.B. Bier (0,3 l), Wein (0,1 l), Schnaps (4 cl)

  • Nicht zu schnell und zu viel trinken (keine Trinkspiele, Pausen machen z.B. mit alko­hol­freien Getränken)
  • Wer sich dennoch für den Konsum von Alkohol entscheidet:

  • Alkohol nicht als Durstlösch­er nutzen
  • Keinen Alkohol trinken, wenn Leis­tungs­fähigkeit, Konzen­tra­tionsver­mö­gen und schnelle Reaktionen gefragt sind: Straßen­verkehr, Arbeitsplatz/​Schule, Sport
  • In der Schwanger­schaft und während der Stillzeit alkoholfrei leben
  • Abklären, welche Risiken der Konsum von Alkohol bei vor­liegen­den Erkrankun­gen hat
  • Beim gemeinsamen Feiern (Fest, Party etc.) aufeinander aufpassen und auf einen sicheren Heimweg achten.
  • Kon­sumpausen machen, z.B. 4 Wochen alkoholfrei leben und prüfen, inwieweit man an Alkohol gewöhnt ist und welche Bedeutung er hat (danach ggf. Trinkver­hal­ten verändern).

Anzeichen für riskantes Trinkverhalten

  • Wenn Alkohol im Leben eine immer wichtigere Rolle spielt (starkes Verlangen)
  • Trotz schlechter Erfahrungen mit Alkohol wird der Konsum nicht eingeschränkt (z.B. Filmriss, Streit mit Freunden/​Familie, Gewalt­tätigkeit)
  • Verlust der Kontrolle über Anfang und Ende beim Trinken:
    • wenn man sich z.B. mehrfach vornimmt, mal keinen Alkohol zu trinken und es dann doch tut
    • wenn man es nicht schafft, die Alko­hol­menge an einem Abend zu begrenzen
    • wenn man immer mehr Alkohol trinken kann, ohne betrunken zu werden (Gewöhnung)
    • wenn man mehr Alkohol benötigt, um die gewünschte Wirkung zu erzielen (Dosis­steigerung)
  • Alko­holkon­sum in unpassenden Situationen, z.B.:
    • wenn es auf Leis­tungsver­mö­gen, Konzen­tra­tions und Reak­tions­fähigkeit ankommt (Straßen­verkehr, Arbeit /​Schule, Sport)
    • in der Schwanger­schaft
    • bei gle­ichzeit­iger Medika­mentenein­nahme
    • bei Vor­erkrankun­gen

Empfehlung

Wenn ein oder mehrere dieser Kriterien zutreffen, sollte man sein Trinkver­hal­ten genau überprüfen und ggf. ändern. Bei Bedarf stehen dazu auch weit­er­führende Hilfen zur Verfügung (Arzt/​Ärztin, Beratungsstellen, Selb­sthil­fe­grup­pen, …).

Es gibt keinen Konsum von legalen und illegalen Drogen ohne Risiko!

Beim Konsum jeder legalen und illegalen Droge hängen die subjektiv empfundenen Wirkungen von ver­schiede­nen Faktoren ab (Konsumform, Dosis, Alter, Geschlecht, Umfeld, Stim­mungslage sowie Erfahrung und Erwartung).

Der Konsum jeder Droge kann zu einer Abhängigkeit führen.

Vom Konsum legaler und illegaler Drogen ist abzuraten:

  • Im Jugendalter (körperliche und psychische Entwicklung)
  • Im Straßen­verkehr und bei anderen Tätigkeiten, die einen klaren Kopf“ erfordern (z. B. Sport, Bedienen von Maschinen, …)
  • Am Arbeit­splatz / in der Schule
  • Während der Schwanger­schaft und der Zeit des Stillens
  • Bei Vor­erkrankun­gen

Zudem ist besondere Vorsicht geboten:

  • Wenn die Qualität des Produkts unbekannt ist und nicht kon­trol­liert werden kann
  • Bei Mischkonsum, z.B. beim Konsum von Alkohol und anderen Drogen
  • Bei gle­ichzeit­iger Einnahme von Medika­menten
112

Wenn man bemerkt, dass es einer Person nach dem Konsum von legalen oder illegalen Drogen nicht gut geht, sollte man ver­ant­wor­tungsvoll handeln und sich um sie kümmern. Im Zweifels­fall den Notruf wählen und Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten.

Fro No

Hotline Support

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